Teure Stuttgart-Karten

Mit Interesse hat man auch in Mainz während der letzten Wochen die Thematik rund um die widerrufene Demonstration der Dortmunder „Kein Zwanni“-Initiative beim Spiel gegen den VfB Stuttgart verfolgt. Nicht nur die fragwürdigen Äußerungen der Stuttgartfans gegenüber der Initiative „Kein Zwanni“ und deren Aktionen, sondern insbesondere die Tatsache, dass die Fans von Mainz 05 jetzt ebenfalls für ihr Auswärtsspiel im Ländle tief in die Taschen greifen müssen, sind für uns der Anlass uns auch zum Thema zu melden.

Auf die gelungene Protestaktion der Dortmunder, anlässlich des Pokalspiels in Stuttgart Anfang Februar diesen Jahres, folgte seitens des VfB keine Reaktion. Man hatte sich dazu entschlossen, die Kritik an der Preisgestaltung einfach auszusitzen und verlangte für das Bundesligaduell zwischen beiden Mannschaften erneut sehr hohe Beträge für die Tickets. Das Vorhaben der „Kein Zwanni“-Initiative dagegen eine Demonstration in Stuttgart zu organisieren, wurde nach einer Stellungnahme des Stuttgarter Fanausschusses wieder zurückgenommen. Diese beinhaltet den Vorwurf, „Kein Zwanni“ wolle unter dem Deckmantel einer überregionalen Kampagne lediglich das gegnerische Fanlager provozieren. Da sich unser Bündnis immer auf die Vernunft und Sachlichkeit all seiner Mitwirkenden verlassen kann, ist die Kritik seitens der Stuttgarter mit „lächerlich“ noch zurückhaltend ausgedrückt. Wir empfinden die Absage der Demonstration zwar als bedauerlich, aber vernünftig, in Anbetracht der Tatsache, dass jeder negative Vorfall rund um die Aktion die bundesweit geschätzte Reputation der „Kein Zwanni“-Initiative beschädigen würde.

Wir Mainzer mussten feststellen, dass auf unseren Karten für das Auswärtsspiel in Stuttgart auch ein sehr hoher Betrag steht. Vergleicht man die Ticketpreise der letzten Jahre, so sieht man, dass seit der Saison 2011/12 (13€ + VVK für den Stehplatz) eine kontinuierliche Steigerung stattgefunden hat und die 20€-Grenze in diesem Jahr mit 19,50€ (18,50€ + VVK), fast schon provokant, nur gerade so noch unterschritten wird. Wir möchten den VfB Stuttgart e.V. darauf hinweisen, dass seine Preispolitik fanunfreundlich ist. Da wir annehmen, dass der Verein, wie jeder andere auch, sein Stadion voll sehen möchte, sei ihm hiermit mit auf den Weg gegeben: „Stetige Preiserhöhung ist wenig zielführend.“

Da es für uns nicht in Frage kommt, unserer Mannschaft die nötige Unterstützung zu verweigern, die sie für das Saisonfinale braucht, werden wir dem kommenden Spiel nicht fernbleiben. Allerdings werden wir im Stadion dagegen protestieren.

Abschließend möchten wir die Fans des VfB Stuttgart dazu anhalten, die Preispolitik ihres Vereins zu hinterfragen, schließlich sind sie von diesem Wucher ebenso betroffen wie die Gästefans. Den Weg des Vereins völlig kritikfrei zu relativieren und Protestaktionen mit Pfiffen zu kommentieren, anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen, hat mit progressiver Fankultur nichts zu tun. „Kein Zwanni“ lebt davon, dass Fans über den Tellerrand hinaus schauen und in getrennten Farben für eine gemeinsame Sache kämpfen, die uns alle angeht.

Fußball muss bezahlbar sein!

Kein Zwanni AG Mainz

Kein Zwanni am 14. Spieltag, bundesweiter Aktionsspieltag

Hallo Nullfünfer,
zum Spiel gegen Dortmund findet der bundesweite Aktionsspieltag der Kein Zwanni Initiative zum Thema „Schwarzmarktpreise“ statt. Wir möchten an diesem Tag auf die teils kriminellen Machenschaften der verschiedensten Ticketbörsen aufmerksam machen, wurden früher die Tickets in den dunklen Ecken vor den Stadien verschoben, findet der Schwarzmarkt heute im Internet statt und das total legal, die Ticketbörsen bedienen sich hier an einer rechtlichen Grauzone. Deshalb möchten wir, die Kein Zwanni AG Mainz, euch an diesem Spieltag umfassend informieren. Los geht’s um 11:00 Uhr am Treffpunkt Bruchweg mit Infos rund um Viagogo und Co.. Wir zeigen euch aber auch auf, dass es anders geht, fairer Zweitmarkt in Mainz über fansale.de. Anschließend machen wir uns gemeinsam auf den Weg zum Stadion am Europakreisel, dort erwartet euch eine Podiumsdiskussion, unter dem A-Block beim Fantreff, mit Vertretern aus Dortmund, Mainz und von unserem Verein, diese startet gegen 13:45 Uhr und wird bis ca. 14:30 Uhr gehen. Den ganzen Tag bieten wir euch unsere Kein Zwanni-Shirts zum Aktionspreis an, also bringt 10€ mit und schnappt euch eins der letzten T-Shirts. Lasst den kompletten Tag zum Erfolg werden, kommt vorbei, informiert euch und lasst euch nicht von diesen Schwarzmärkten abzocken!
Mit rot-weißen Grüßen
Kein Zwanni AG Mainz – Fußball muss bezahlbar sein! In Mainz und überall!

Tagesordnungspunkt „Topspielzuschläge“ bei der Mitgliederversammlung

Hallo Nullfünfer,

seit dieser Saison gibt es auch in Mainz Topspielzuschläge an ausgewählten Spielen. In unseren Augen ist dies – besonders in Bezug auf die Gästefans – ein untragbarer Zustand. Denn gerade Fans von Vereinen wie beispielsweise dem FC Bayern oder Borussia Dortmund sind jedes Wochenende von erhöhten Eintrittspreisen betroffen und zahlen somit auf eine Saison hochgerechnet eine erhebliche Summe mehr, als wir es tun. Uns ist bewusst, dass die Ticketpreise in Mainz im Vergleich zu anderen Vereinen der Liga nicht an der Obergrenze liegen, dennoch sind die Mehrkosten der oben genannten Fans nicht zu unterschätzen. Gerade für Schüler und Studenten, aber auch für Normalverdiener eine Summe, die über eine ganze Saison nur schwer finanziert werden kann. Deshalb gilt es diese Spirale zu stoppen. Wir würden uns wünschen, dass Mainz 05 mit gutem Beispiel voran geht und sich als sozialer Verein zeigt. Als Verein, dessen Gäste, egal welchem Verein sie angehören, den gleichen fairen Eintrittspreis zahlen.

Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, wurden bereits Gespräche mit den Verantwortlichen von Mainz 05 geführt. Leider konnte bisher keine gemeinsame, praktikable Lösung gefunden werden. Aus diesem Grund möchten wir diese Thematik nun gemeinsam mit der Mitgliederversammlung und dem Vorstand diskutieren. Wir möchten aber auch ausdrücken, dass es sich hierbei nicht um einen Angriff auf den Vorstand und dessen Arbeit für den Verein handelt, in die wir vollstes Vertrauen haben. Diesbezüglich jedoch sind die Meinungen aktuell leider so verschieden, dass uns eine lösungsorientierte Aussprache auf der Mitgliederversammlung unumgänglich erscheint.

Mit rot-weißen Grüßen

Kein Zwanni AG Mainz

Kein Zwanni Shirts im Zug nach Köln

Teure Kartenpreise machen selbst vor dem DFB Pokal keinen Halt!

Ein extremes Beispiel hierfür ist das Spiel SV Wilhelmshaven – Borussia Dortmund. Hier kostet ein Stehplatz 22,50 €, für einen Sitzplatz werden gar über 45 € fällig. Wahnsinns Preise wenn man bedenkt, dass Wilhelmshaven in der Regionalliga Nord spielt.

Allein an diesem Beispiel wird deutlich, dass wir noch lange nicht an unserem selbst gesteckten Ziel einer sozialverträglichen Preisgestaltung für jedermann angekommen sind.

Unterstützt uns und unsere Arbeit, packt euch für Samstag 12 € ein und sichert euch eins unserer “Kein Zwanni” Shirts im Entlastungszug nach Köln!

 

Egal ob Profi- oder Amateur-Verein – Fussball muss bezahlbar sein!

Aktionsspieltag gegen Gladbach – Keine Topspielzuschläge für Gästefans!

Die meisten werden es mitbekommen haben, unser Verein wird ab nächster Saison Topspielzuschläge einführen und parallel dazu die Preise für Dauerkarten senken. Das trifft in erster Linie Rosinenpicker, die nur bei Spielen gegen Bayern, Dortmund oder Schalke aufschlagen. Aber auch die Gästefans sind von dieser Regelung in besonderem Ausmaß betroffen.

Gästefans können nämlich den Zuschlägen nicht durch den Kauf einer Dauerkarte ausweichen und betroffen sind immer die Anhänger derselben Spitzenvereine, deren Kosten sich so über eine ganze Saison eklatant summieren.Diese Preisgestaltung ist für uns in höchstem Maße ungerecht und das Vorgehen von Mainz 05 empfinden wir als unsozial!

Wir wollen an dieser Stelle gar nicht alle auf der Hand liegenden Argumente dagegen aufzählen, sondern verweisen in dem Zusammenhang auf die ausführliche Stellungnahme der Supporters (->http://www.supporters-mainz.de/2013/04/stellungnahme-zu-den-preisanpassungen-des-fsv-mainz-05/ ). Anmerken möchten wir lediglich, dass Borussia Dortmund es vor wenigen Tagen vorgemacht hat und Gästefans in Zukunft von Topspielzuschlägen ausnimmt.
Um unsere Meinung zu Topspielzuschlägen für Gästefans nach außen zu tragen, werden wir dieses Thema in den Mittelpunkt des nächsten Heimspiels stellen. Dabei wollen wir mit Spruchbändern, Schildern und Gesängen den Verein darauf hinweisen, dass Gastfreundlichkeit nicht nur Attitüde sein sollte, sondern tatsächlich gelebt werden muss.
Außerdem gibt es ab dem kommenden Heimspiel neue Aktionsshirts der KeinZwanni-Initiative zu kaufen!

 

Für eine soziale Preisgestaltung!

KeinZwanni AG Mainz

Stellungnahme der Supporters Mainz zu den Preisanpassungen des FSV Mainz 05

Die Supporters Mainz haben sich stets für bezahlbaren Fußball eingesetzt. Nach unserer Überzeugung ist es für den Fußball insgesamt unabdingbar, dass nicht die Eintrittspreise eine Zugangsschwelle bilden. Dabei sind wir bemüht, diese Forderung auch immer mit den Notwendigkeiten einer wirtschaftlich sinnvollen Arbeit der Vereine abzugleichen.

 

Die Aufwertung der Dauerkarten durch die jetzt vom Verein angekündigten Preisanpassungen sehen wir deshalb grundsätzlich positiv, werden so doch treue Zuschauer belohnt und der Anreiz für den Erwerb einer Dauerkarte wächst.

 

Bei den angekündigten Preiserhöhungen für einige Topspiele wird ein Thema aufgeworfen, zu dem wir als Supporters Mainz bereits mehrfach Stellung bezogen haben: die Anwendung des Topspielzuschlages auch für Gästefans.
Den Fans des Gastvereines, so schreiben es die Regeln von DFB/DFL vor, stehen Plätze in allen Kategorien zu. Insbesondere dürfen sie nicht schlechter gestellt werden, als die Heimfans. Allerdings haben die Fans des Gastvereines nicht die Möglichkeit, sich zum Beispiel durch den Erwerb einer Dauerkarte den Standardpreis des Tickets zu sichern. Die früheste Möglichkeit Karten für das jeweilige Auswärtsspiel zu erwerben, ist der Vorverkauf zum konkreten Spiel. Nach unserer Überzeugung sollte es jedoch möglich sein, bei der frühesten Möglichkeit, Karten zu ordern auch den Preis ohne Topzuschlag zahlen zu können.
Wir haben vor einiger Zeit einen Vorschlag bei der DFL eingebracht, eine solche Regelung verbindlich für alle Vereine festzuschreiben. Konkret sollten den Fans des Gastvereines beim Erwerb im Vorverkauf die Eintrittskarten ohne etwaige Topzuschläge angeboten werden.
Dankenswerter Weise hatte Vereinspräsident Harald Strutz uns dabei unterstützt. Leider kam ein solches gemeinsames Vorgehen der Vereine nicht zustande.
Die Fans des BVB, die ja neben den Bayernfans zu denen gehören, die am häufigsten den jeweils höchsten Topzuschlag zahlen, haben bei ihren Aktionen gegen zu hohe Eintrittspreise und insbesondere gegen Topzuschläge zu hören bekommen, dass der eigene Verein ja ebenso vorgeht.
Die Dortmunder Fans konnten daraufhin 2011 mit der Vereinsführung des BVB vereinbaren, dass bei Spielen in Dortmund etwaige Topzuschläge nicht auf Stehplätze für Gästefans erhoben werden.

 

Wir hatten die Hoffnung, dass Mainz 05 wenn einmal ein Topzuschlag auf die Tagesordnung kommt, unserem Ansatz für die Preisgestaltung für Gasttickets folgen würde.

 

Wir gehen davon aus, dass jeder Fan dafür Verständnis hätte, wenn die Gäste, die Karten im Vorverkauf erwerben, keine Topspielzuschläge zu zahlen hätten, sie also diesbezüglich den Dauerkartenkäufern und nicht den Tagesticketkäufern gleichgestellt werden. Wir Mainzer haben uns ja oft als gute Gastgeber gezeigt. Zudem würde ein solches Vorgehen vielleicht auch weitere Vereine anregen, gleichermaßen zu verfahren. Damit würde auch unserer Überzeugung Rechnung getragen, dass Gästefans zum Fußballerlebnis dazugehören.

 

Unsere Forderung lautet deshalb, auch ohne bundeseinheitliche Regelung den Gästen in Mainz keinen Topspielzuschlag abzuverlangen. Wir wünschen uns, dass unsere Gäste, egal welchen Verein sie unterstützen, immer denselben Eintrittspreis bezahlen. Wie ausgeführt, kann dies auf die Kartenpreise im Vorverkauf beschränkt bleiben, so dass es nicht zu unterschiedlichen Preisen im Tageskartenverkauf kommt. Der Gastfan wäre durch den frühestmöglichen Kauftermin der Karte insoweit dem Dauerkartenkäufer des Heimvereins gleichgestellt, der ja auch keinen Topspielzuschlag zahlt.

“Kein Zwanni” – am 33. Spieltag

Durch die Aktion “12Doppelpunkt12″ ist “Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein” in den letzten Monaten kürzergetreten. “12Doppelpunkt12″ war wichtig und wir wollten die Aufmerksamkeit nicht von dieser Kampagne abziehen. Was aber nicht heißt, dass es keine Gründe für weitere Aktionen gegeben hätte. Im Gegenteil. Viele Vereine schlagen immer hemmungsloser zu. Gerade die Preise für Sitzplatztickets nehmen Dimensionen an, die von den gerne zitierten “englischen Verhältnissen” nicht mehr weit entfernt sind. Und die natürlich auch die gleichen Folgen haben werden, wenn wir hier nicht entscheiden entgegentreten: Dein Ausschluss ganzer Bevölkerungsgruppen vom “Volkssport Fußball”.

Hinzugekommen sind neue Probleme wie die Zusammenarbeit mit dem Schwarzhändler Viagogo, der die absurden Ticketpreise noch mal in ganz neue Dimensionen hebt. Doch Jammern hilft nichts und dafür gibt es auch keinen Grund. Gerade durch Aktionen gegen ViaNOgo wurde wieder klar, wie viel Macht wir Fans haben. Gratulation nach Hamburg, die es geschafft haben, dass der Hamburger SV den Vertrag mit ViaNOgo gekündigt hat.

Doch nicht nur der “Sündenfall” der Zusammenarbeit mit ViaNOgo zeigt an, dass wir die Vereine permanent daran erinnern müssen, dass sie dabei sind, sich selbst das Wasser abzugraben. Auch in den regulären Preisen greifen viele Vereine immer hemmungsloser zu. Hier wird es Zeit, mal wieder ein Zeichen zu setzen. Fans können viel bewegen und wir müssen dies nutzen, um die Zukunft des Sportes zu sicher. Das mag pathetisch klingen, aber auch hier sei wieder der Blick nach England empfohlen. Dass was wir in Deutschland – noch – haben ist nichtselbstverständlich und muss permanent verteidigt werden.

In einer Versammlung von Fanclubvertretern haben Anhänger von Borussia Dortmund entschieden, dass sie am vorletzten Spieltag bei ihrem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg ein Zeichen setzen wollen. Dabei richtet sich der Protest nur zum Teil gegen den VfL. Zwar nimmt auch der VfL bei dem Spiel 19 € für eine Stehplatzkarte und 35 bis 70 € (plus VVK Gebühren)für Sitzplatzkarten, doch steht er dabei leider in schlechter Gesellschaft mit diversen anderen Clubs, wie auch dem BVB selbst, der zwar löblicherweise den Topzuschlag für Gästesteher abgeschafft hat, aber bei den Sitzplatzpreisen deftig hinlangt. Leverkusen ist dieses Jahr besonders negativ aufgefallen. Selbst der Umstand, dass deren Stadion mehrmals bei Topspielen nicht ausverkauft war, konnte die Entscheider bisher nicht zum Umdenken bewegen.

Fans von Hertha BSC, dem 1. FC Köln sowie von Mainz 05 haben bereit erklärt, sich dem Aktionstag anzuschließen. Wir hoffen auf weitere positive Resonanz. Welche Aktionen durchgeführt werden ist natürlich den einzelnen Fanszenen überlassen und hängt eben auch damit zusammen, wie weit die Aktion “Fußball muss bezahlbar sein” in den jeweiligen Fanszenen verankert ist. Wir hoffen, dass sich auch weitere Fanszenen der Aktion anschließen.

Wenn ihr Ideen habt, welche Aktionen man in Mainz durchführen könnte, könnt ihr diese an Info@KeinZwanni-Mainz.de schicken.

Seid kreativ, seid unbequem, seid solidarisch! Raus zum Aktionsspieltag am 33. Spieltag!

“Kein Zwanni” nun auch in England

Aus Sicht von Stadiongängern gab es in den letzten Jahren wenig im englischen Fußball, das einen zu Begeisterungsstürmen hinreißen würde. Ganz weit vorne auf der Liste des Übels: Abschaffung der Stehplätze und stetig steigende Ticketpreise. Die Folgen hierfür sind für Fans auf der Insel fatal. Das Durchschnittsalter der Stadiongänger ist deutlich nach oben gegangen. Junge Menschen und Normalverdiener können sich den Stadionbesuch kaum noch leisten und verfolgen Spiele überwiegend im Pub. Mit weitreichenden Folgen: Die englische Fankultur – über Dekaden maßgeblich in Europa – liegt am Boden. Doch nun regt sich auch in England Widerstand. Unter der Führung der nationalen Fanorganisation Football Supporters Federation (FSF) wurde die Kampagne “Twenty´s plenty for away tickets” ins Leben gerufen.

Eine Woche nach dem ersten Treffen in Manchester kam es am 31.01. zu einem Treffen in London, zu dem auch die deutsche “Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein”-Kampagne einen Vertreter entsandte. Dies war uns unter zwei Aspekten wichtig: Erstens natürlich, um den englischen Fans unsere Solidarität zu versichern, aber auch weil wir merken, dass das Thema “Ticketpreise” in europäischer Kooperation gelöst werden muss. Denn inzwischen zeigen die Vorstände deutscher Vereine immer öfter nach England, um von den Ticketpreisen in Deutschland abzulenken. Dabei sind die im Sitzplatzbereich inzwischen sehr oft auf zumindest beinahe englischem Niveau. Sieht man vom Extrembeispiel Arsenal ab, muss sich die Bundesliga kaum noch ihres sozialen Preisgefüges rühmen. Die Differenz liegt lediglich in den Stehplätzen, bei denen aber auch immer hemmungsloser zugeschlagen wird.

Deswegen kann es nur gut sein, wenn es auch in einem anderen Land eine Kampagne gibt und man sich bei Ideen und Informationen austauschen kann. Neben der FSF spielt die Liverpooler Fangruppe “Spirit of Shankly” eine tragende Rolle und zeigt sich sehr aktiv und kreativ. Relativ neu im Rennen ist das Fanzine “Stand AMF (against modern football), das es zu schaffen scheint, der jungen Fangeneration eine Stimme zugeben.

Beim Treffen in London war durchaus zu merken, dass die englischen Fans aus einer gewissen Resignation erwachen müssen, aber bereit sind, das zu tun. Immer wieder wurde bewundernd der hohe Organisationsgrad deutscher Fans hervorgehoben. Es zeigt sich am Beispiel England deutlich, wie wichtig die Forderung “Fußball muss bezahlbar sein” ist. Denn wenn wir nicht aufpassen, haben wir bald dieselben Bedingungen. Ihr habt zwei Möglichkeiten: Sucht Euch schon mal eine Kneipe aus oder kämpft gemeinsam für faire Ticketpreise.

Lass uns drüber reden…

Liebe Bundesliga

manchmal fragt man sich, was im Kopf einiger Verantwortlicher Deiner Mitgliedsvereine vorgeht. Du stehst sportlich so gut da wie lange nicht mehr. Alle deutschen Vereine sind noch im Europacup vertreten und Du knabberst in der “5-Jahres-Wertung” den Vorsprung der Premier League weg und – falls es Euch noch nicht aufgefallen sein sollte – Pep Guardiola wechselt zum FC Bayern München. Gratulation Bundesliga, Du stehst gut da.

Wenn Du den Grund für Deinen Erfolg suchst, dann sei Dir ein Besuch im Ausland angeraten. Es gibt nämlich nur sehr wenige Fans, die von den tollen Fußballern in Deutschland schwärmen. Die meisten sprechen eher von der tollen Stimmung. Oder anders gesagt: Falls Du es nicht gemerkt hast: Du verdankst Deinen Erfolg auch den Fans.

Und wie danken es einige Vereine den Fans? Mit massiven Preiserhöhungen. Dass der Hamburger Sport-Verein – nicht nur – zum Derby gegen Werder Preise aus der Hölle nimmt, ist ja bekannt. Und auch dass Borussia Mönchengladbach gerne mal einen Schluck aus der Pulle nimmt ist – leider – nichts Neues. Dafür reiht sich aber nun auch Bayer Leverkusen im Kreis der Unverschämten ein. Im Endergebnis waren weder die Gastspiele von Schalke bei Leverkusen, noch das von Werder beim HSV ausverkauft. Und beim Spiel der beiden Mannschaften vom Niederrhein blieben 3.000 Karten unverkauft.

Eigentlich möchte man schreien, liebe Bundesliga, dass es sich – nach jahrelanger Abstinenz – 3000 Menschen nicht leisten konnten oder wollten, sich das Derby am Niederrhein anzuschauen. Aber irgendwie ist das auch ein Zeichen der Hoffnung. Ein Zeichen dafür, dass die Menschen nicht alles mitmachen.

Aber liebe Bundesliga, müssen einige Deiner Mitgliedsvereine wirklich mit dem Arsch einreißen, was wir gemeinsam aufgebaut haben? Müssen wir wirklich beweisen, dass man eine Liga die Erfolg hat auch wieder ruinieren kann? Muss man wirklich den Volkssport mit Füßen treten?

Lass uns drüber reden.

http://www.keinzwanni.de/

Stell dir vor es ist Fußball und keiner hat Geld…

Es ist fast 16 Jahre her als Fortuna Düsseldorf das letzte Mal auf Gladbacher Boden ein Derby spielen durfte. Es war der 29.03.1997, als die Diva vom Rhein gegen den ungeliebten VfL vom Niederrhein mit 0:2 unterlag. Fortuna Düsseldorf steigt in die 2. Bundeliga ab und es beginnt ein dunkles Kapitel in unserem Verein, das uns allen wohl bekannt ist. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2013. Fortuna Düsseldorf ist erfolgreich in die Bundesliga gestartet. Zwei Derbys gegen die Borussia haben wir bereits hinter uns, eins war toll und wird noch einige Zeit in Erinnerung bleiben, das andere – war bereits von den Maßnahmen der DFB zerstört worden. Jahrelang mussten wir uns mit herzlosen Ersatzderbys herumschlagen: Essen, Wuppertal oder Duisburg waren doch nur Zwischenstationen auf dem Weg zu den Spielen gegen Gladbach. Auf Köln werden wir wohl noch was warten müssen. Es könnte alles so schön sein – ist es aber, wie so oft, nicht!
Mit einer Mischung aus Bedauern und Wut mussten wir feststellen, dass die Tickets für den Gästebereich in Gladbach nur für den untragbaren Preis von 22€ zu erwerben sind – natürlich für einen Stehplatz! Selbst „ermäßigte“ Karten, waren nur für 18 € zu haben. Das ist für uns ein unerträglicher Zustand! Hatte man sich bereits vor dem Spiel bei der Werkself in Leverkusen über die Preise geärgert, nimmt der Zuschlag für dieses Derby neue Formen an. Auch wenn in letzter Zeit andere Themen im Fokus der Medien standen und auch in unserer eigenen Fanszene so einiges brodelt, sind die hohen Eintrittspreise in der Bundesliga weiterhin ein wichtiges Thema für uns.
Wie sollen sich Jugendliche, Schüler_innen und Student_innen, Erwerbslose und wirtschaftlich schwächere Menschen diese Preise leisten? Der kommerzialisierte Fußball ist auch in Deutschland auf dem Weg Menschen mit einen niedrigen sozioökonomischen Status systematisch aus den Stadien zu drängen. Fußball muss aber weiterhin ein Ereignis sein, welches Menschen aller Altersklassen und Gesellschaftsschichten, unabhängig von ihrem sozialen Status und ihrem Einkommen, besuchen können. Die Preispolitik, welche nicht nur in Gladbach, sondern auch in Leverkusen, Schalke und anderen Städten gefahren wird, ist für uns nicht nachvollziehbar!
Mit schwerem Herzen haben wir uns entschlossen, das Derby gegen Borussia Mönchengladbach deshalb nicht zu besuchen.
Wir wollen damit ein Zeichen setzen gegen die Preispolitik der Vereine, gegen die Ausgrenzung von Menschen aus den Stadien und für fanfreundliche und humane Rahmenbedingungen für den Fußball.

Sich fügen, heißt Lügen!

Hypers2001
Kopfball Düsseldorf