Stell dir vor es ist Fußball und keiner hat Geld…

Es ist fast 16 Jahre her als Fortuna Düsseldorf das letzte Mal auf Gladbacher Boden ein Derby spielen durfte. Es war der 29.03.1997, als die Diva vom Rhein gegen den ungeliebten VfL vom Niederrhein mit 0:2 unterlag. Fortuna Düsseldorf steigt in die 2. Bundeliga ab und es beginnt ein dunkles Kapitel in unserem Verein, das uns allen wohl bekannt ist. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2013. Fortuna Düsseldorf ist erfolgreich in die Bundesliga gestartet. Zwei Derbys gegen die Borussia haben wir bereits hinter uns, eins war toll und wird noch einige Zeit in Erinnerung bleiben, das andere – war bereits von den Maßnahmen der DFB zerstört worden. Jahrelang mussten wir uns mit herzlosen Ersatzderbys herumschlagen: Essen, Wuppertal oder Duisburg waren doch nur Zwischenstationen auf dem Weg zu den Spielen gegen Gladbach. Auf Köln werden wir wohl noch was warten müssen. Es könnte alles so schön sein – ist es aber, wie so oft, nicht!
Mit einer Mischung aus Bedauern und Wut mussten wir feststellen, dass die Tickets für den Gästebereich in Gladbach nur für den untragbaren Preis von 22€ zu erwerben sind – natürlich für einen Stehplatz! Selbst „ermäßigte“ Karten, waren nur für 18 € zu haben. Das ist für uns ein unerträglicher Zustand! Hatte man sich bereits vor dem Spiel bei der Werkself in Leverkusen über die Preise geärgert, nimmt der Zuschlag für dieses Derby neue Formen an. Auch wenn in letzter Zeit andere Themen im Fokus der Medien standen und auch in unserer eigenen Fanszene so einiges brodelt, sind die hohen Eintrittspreise in der Bundesliga weiterhin ein wichtiges Thema für uns.
Wie sollen sich Jugendliche, Schüler_innen und Student_innen, Erwerbslose und wirtschaftlich schwächere Menschen diese Preise leisten? Der kommerzialisierte Fußball ist auch in Deutschland auf dem Weg Menschen mit einen niedrigen sozioökonomischen Status systematisch aus den Stadien zu drängen. Fußball muss aber weiterhin ein Ereignis sein, welches Menschen aller Altersklassen und Gesellschaftsschichten, unabhängig von ihrem sozialen Status und ihrem Einkommen, besuchen können. Die Preispolitik, welche nicht nur in Gladbach, sondern auch in Leverkusen, Schalke und anderen Städten gefahren wird, ist für uns nicht nachvollziehbar!
Mit schwerem Herzen haben wir uns entschlossen, das Derby gegen Borussia Mönchengladbach deshalb nicht zu besuchen.
Wir wollen damit ein Zeichen setzen gegen die Preispolitik der Vereine, gegen die Ausgrenzung von Menschen aus den Stadien und für fanfreundliche und humane Rahmenbedingungen für den Fußball.

Sich fügen, heißt Lügen!

Hypers2001
Kopfball Düsseldorf

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